Chronik | zurück zur Übersicht | nächster Bericht >>

Die Familie Gimm in Thüringen/Sachsen-Anhalt                 

In dem Gebiet der „Goldenen Aue“ um Wallhausen herum soll schon vor 1657 der Name Gimm mehrfach urkundlich erwähnt worden sein (zwischen 1613 und 1652 elfmal). Weiter soll aus den Urkunden hervorgehen, dass der Name im Laufe der Jahrhunderte verschieden geschrieben wurde und zwar: Gimm, Gimme, Gim, Chim, Gümme und Gimmi.




Wallhausen um 1760           Bildquelle: Klaus Thieme, Ortschronist von Wallhausen.


Belegt ist, dass die Familien in Thüringen/Sachsen-Anhalt alle von Tobias Gimme abstammen, der in Wallhausen am Kyffhäuser (Sachsen-Anhalt) Schmiedemeister und Bürgermeister war und dort am 03.12.1682 gestorben ist. Er gilt somit als der Urvater aller Gimms in Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Von ihm sind aus erhaltenen Urkunden einige Lebensdaten bekannt. Er ist um 1600 geboren, sein genaues Geburtsdatum und seine Herkunft konnten jedoch bisher nicht festgestellt werden. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, der auch in dieser Gegend viel Unheil anrichtete, sind wichtige Unterlagen vernichtet worden. Erhalten aber blieb eine Urkunde, wonach er am 26. Mai 1636 vier Acker Land für 22 Gulden in Wallhausen gekauft hat.

Unser Tobias Gimme hat einigermaßen Glück gehabt, durch diese stürmischen Zeiten unbeschadet hindurch zu kommen: im Jahr 1626 brach die Pest in Wallhausen aus. Bis 1681 fielen dieser Krankheit 1.114 Personen zum Opfer. Ob auch Kinder von Tobias darunter waren, ist heute nicht bekannt. 1726, also weit nach dem Tod von Tobias Gimme, ist die Pest zurückgekehrt uns hat weiteren 500 Menschen das Leben gekostet.

Christian Amhoff (siehe den Text „Thüringen im 17. Jahrhundert) verfasste ein „Register, wie das Fleck Wallhausen in Anno 1670 nach der Ordnung bewohnet, nach dem Schildzeichen eingetheilet“ war. Von den 165 vorhandenen Häusern ist dort aufgeführt:

„119. Der wilde Mann. Tobias Gimme.“

Man kann daher vermuten, dass er sich seiner Haut zu wehren wusste. Seine Frau hatte er in der benachbarten Stadt Sangerhausen untergebracht. Dort ist sie 1639 gestorben.

Weiter geht aus im Staatsarchiv Magdeburg vorhandenen Urkunden und aus den Kirchenbüchern von Wallhausen und Frankenhausen unter anderem hervor, dass Tobias Gimme zweimal geheiratet und vier Söhne und drei Töchter hatte.

Tobias Gimme ist am 03.12.1682 in Wallhausen gestorben.

Die Nachkommen des Tobias Gimme sind meist Handwerker gewesen; aber auch Lehrer, Landwirte, Doktoren, Professoren, Wissenschaftler und Ingenieure gehören dazu.

In Wallhausen selbst ist nur Tobias Gimme geblieben, schon sein Sohn Franz zog nach Frankenhausen. Die späteren Nachkommen lebten meist in Waltershausen bei Gotha, in Eisenach und in anderen Orten Thüringens und Sachsen-Anhalts.

Das Haus in Wallhausen, in dem sich während und nach dem Dreißigjährigen Kriege die Schmiede des Tobias Gimme befand und in dem er wohnte, trug die Nummer 141. Es hat im II. Weltkrieg englisch-amerikanische Luftangriffe, die die Kirche von Wallhausen und viele Wohnhäuser vernichteten, ohne größere Schäden überstanden.

Das Bild stammt aus dem Jahr 1982. Am 25.11.1982 ist das Haus durch einen Gebirgsschlag stark beschädigt worden, wurde dann abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

 
Bildquelle: Erhalten vom Ortschronisten von Wallhausen, Klaus Thieme.



Die Ahnentafel der 1. bis 3. Generation um den Stammvater Tobias Gimme

 

Franz Gümme (Sohn von Tobias Gimme) 2. Generation

Er ist um 1630 geboren und war von Beruf Zimmermann. Er starb am 21.10.1669 in Frankenhausen.


Johann Valentin Gümme (Sohn von Franz Gümme) 3. Generation

Er wurde am 15.07.1661 in Frankenhausen geboren und war von Beruf Schneider. Am 01.03.1741 ist er in Waltershausen gestorben.

Familienforschung Gimm, Melfsen & Co. in Schleswig Holstein und dem Rest der Welt Impressum | Datenschutz