Notizen aus Kirchenbüchern und Überlieferungen ...                 Berichte von Peter Gimm

 
Ein Gimm im Gefängnis …:

Es kommt in den besten Familien vor: auch mindestens ein Gimm hat schon einmal die Gefängnismauern von innen gesehen. So ist es jedenfalls Johann Hinrich Gottfried Gimm, geb. am 19. August 1813 in Rieseby, passiert. Er wird 1846 und 1847 als Züchtling in Glückstadt geführt. Was man ihm vorgeworfen hat, konnte ich leider nicht herausbekommen, er saß dort zumindest mehrere Monate ein.

… und was macht die Frau?

Die vergnügt sich zu Hause! Leider aber mit Folgen: eine Schwangerschaft lässt sich nun einmal so schlecht verstecken.

Und so kommt am 4. Februar 1847 die kleine Maria Frederike auf die Welt. Die Mutter Magdalene Amalie gab dann „in höchster Not“ auch den Namen des Vaters preis: er soll sich um den Schmiedegesellen Friedrich Hoffmann aus Sönderby handeln.

Nicht das es (auch) in damaligen Zeit niemals vorgekommen ist, dem Ehemann ein Kuckungskind unterzujubeln. Nur haben das die meisten anderen Frauen bestimmt geschickter gemacht und „die Tat“ nicht ausgerechnet ausgeführt, als der Mann im Gefängnis saß! Pech gehabt!

Ihr Mann schien ihr aber verziehen zu haben: am 10. Juni 1849 folgt noch die (hoffentlich) gemeinsame Tochter Wilhelmine Sophia Gimm.

Aber waren andere Frauen wirklich besser?

Das Leben zu leben wusste wahrscheinlich auch Elise Sophia Johanna Gimm, geb. am 21. September 1825 in Hakenhöft. Wozu einen Mann heiraten, wenn man die Kinder auch ohne Trauschein bekommen kann?

Jedenfalls erblickte zuerst am 29. Oktober 1849 ein Sohn mit Nachnamen Georg das Licht dieser schönen Welt (Vater: Ludwig Georg, ein Sattlergeselle aus Westphalen, wohnhaft in Eckernförde), es folgte dann am 28. April 1854 Margaretha Sophia Holm (Vater: Hermann Friedrich Holm) und zuletzt wurde am 28. April 1858 noch ein Baby mit dem Nachnamen Bannick (Vater: Jürgen Bannick) geboren.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Nachbarschaft in der damaligen Zeit nicht gerade amüsiert reagiert haben wird …