Notizen aus Kirchenbüchern und Überlieferungen ...                 Berichte von Peter Gimm

 
Tapfer, tapfer:

Claus Friedrich Christopher Gimm wurde am 15.10.1835 in Missunde geboren. Auch er wurde im Krieg 1864 von den Dänen verpflichtet. Jedoch nicht ganz unfreiwillig: Nach seinem Tod 1926 wurde er in Kosel auf dem Friedhof inmitten von dänischen Kriegsteilnehmern begraben und erhielt folgenden Grabstein:

Dänischer Veteran von 1864 Claus Friedrich Christoffer Gimm Geboren 15 - 10 - 1835 Gestorben 4 - 5 – 1926 In Missunde Errichtet von Gardekameraden und Freunde in Dänemark. Danke für deine Treue

So schlecht kann er sich auf dänischer Seite also nicht benommen haben …
 

Zwangsrekrutierung:

Und noch eine Kriegsgeschichte: Johann-Friedrich Gimm wurde am 06.04.1844 in Missunde geboren. In eine unruhige Zeit! Zuerst die „schleswig-holsteinische Erhebung“ von 1848 bis 1852 (die Dänen sprechen auch von „Aufruhr“), dann der 2. Konflikt um ein gemeinsames Schleswig-Holstein 1863 bis 1866.

Und genau in diesen Konflikt kam Johann-Friedrich ungewollt hinein:

Er war während des Krieges 1864 mit einem Fuder Korn zur Mühle unterwegs, als er von den Dänen, die sich aus Schwansen zurückzogen, zwangsrekrutiert wurde. Die Dänen erteilten ihm den Marschbefehl nach Düppel. Erst nach der Niederlage der Dänen auf den Düppelner Schanzen kehrte er nach geraumer Zeit mit klapprigen Pferden und ebenso klapprigen Wagen wohlbehalten in die Heimat zurück. Was muss das für eine Überraschung zu Hause gewesen sein, konnte er sich doch nicht einmal vor der Zwangsrekrutierung von seiner Familie verabschieden!

Er blieb aber noch einige Zeit dem Kriegshandwerk treu: Er wurde zum aktiven Militärdienst nach Halle/Saale eingezogen. Den Krieg 1870/71 hat er als freiwilliger mitgemacht.

Später nahm er einen weniger kriegerischen Beruf und wurde Förster. Er starb mit 86 Jahren 1930 in Fleckeby.